Das ursprüngliche Potential der Stimme entfalten

Stimme ist die menschliche Fähigkeit, Atemluft in Schwingung zu versetzen. Wir sind das, was „aus und durch uns hindurchtönt“ – per sonare, Person. Unsere Stimme ist Ausdruck unserer Persönlichkeit. Ob wir wollen oder nicht, vermittelt sie nicht nur Inhalte, sondern durch die Weise, wie wir sprechen, offenbart der Klang unserer Stimme innere Haltungen, Gedanken und Gefühle. Stimme ermöglicht Kontakt, Verbindung, Beziehung. Mit uns selbst und dem Gegenüber.

Gleichzeitig zeigt sie, – da sich das komplexe Stimmgeschehen weitgehend unserer willentlichen Kontrolle entzieht, – unsere Schwächen und Grenzen auf. Sie haben es sicherlich selber schon erlebt: Herausfordernde Situationen, können einem regelrecht den Atem verschlagen. Schnappatmung, zugeschnürte Kehle, Kloß im Hals, die Stimme bleibt weg oder klingt kratzig, gepresst, piepsig, oder unangenehm laut.

Wenn Sie  bei  Vorträgen, Vorlesungen, Präsentationen, Versammlungen, Kundengesprächen und Konferenzen dem Publikum Ihre Gedanken  und Inneren Haltungen durch eine klingende, raumfüllende Stimme klar und stimmig ausdrücken, wirken Sie selbstbewußt und machen  Eindruck .

Der achtsame Umgang mit Atem und Stimme, sowohl im Vorfeld als kontinuierliches Training, aber auch konkret in der Sprechsituation, beeinflusst das vegetative Nervensystem, den Parasympathikus, positiv. Dies ermöglicht uns, gerade bei Nervosität, Angst, Unsicherheit oder anderen herausfordernden Situationen, bei uns und gelassen zu bleiben.

Je besser Sie das Zusammenspiel der komplexen körperlichen, emotionalen, sozialen, systemischen Zusammenhänge der Stimmgebung verstehen,  desto freier kann Ihre Stimme auf Sprechimpulse reagieren und desto sicherer und authentischer wirken Sie auf Ihr Gegenüber.

Kernfaktoren:

  1. Körperhaltung – PRÄSENZ: Die Bühne für unseren Ausdruck ist unser Körper. Eine aufrechte, ökonomische, lebendige Haltung, macht uns präsent. Wir sind „da“, werden für andere sichtbar und als selbstbewusst erlebbar.  Das Verstehen des Zusammenhangs zwischen Körperhaltung und Atemgeschehen  ist die Grundlage für authentischen nonverbalen und verbalen Ausdruck.
  2. Atem – GELASSENHEIT: Das Fundament für physische und mentale Präsenz, für eine klang –und kraftvolle Stimme und für ein gelassenes, selbstsicheres Auftreten ist unser Atem. Der Atem hält uns lebendig, – ganz konkret. Sprechen ist Ausatem, ist Spannung, die der Körper von selber herstellt. In den Sprechpausen, – der Entspannung, -holt das Zwerchfell reflektorisch Atem ein. Das nennt man „Sprechatmung“, die sich deutlich von der „Ruheatmung“ unterscheidet. Atemrhythisch angepasstes Sprechen bringt uns in die Gelassenheit.
  3. Stimmklang – KOMPETENZ:   Es ist vor allem der Stimmklang, der das Gegenüber fesselt. Besonders Frauen haben in ihrer Erziehung oft gelernt, „lieb“ und „angepasst“ zu sein, „sich zurückzunehmen“, im Hintergrund zu bleiben. Das wirkt sich in Körperhaltung und Stimme aus. Frauenstimmen klingen häufiger als Männerstimmen (nicht nur in Stresssituationen) kindlich, nasal, verhaucht, hoch, leise.  Je mehr wir verstehen, welche körperlichen  (Spannungen in Zwerchfell, Kiefer, Schultern, Zunge) und psychischen Faktoren (Unsicherheit, Aufregung, Ärger, Stresssituation) dafür verantwortlich sind, desto besser können wir ihn willentlich  positiv  beeinflussen und zur individuellen Sprechstimmlage  finden.
  4. Hilfsmittel für die Sprechsituation – SICHERHEIT: Durch den Einsatz der sprecherischen Gestaltungsmittel „Akzentuierung, Tempo, Lautstärke, Sprechpausen (Gliederung), Klangfarbe, Melodieführung, Sprechspannung“, Sicherheit für den Textvortrag generieren.

 

mit authentischer stimme überzeugen